Hier finden sie die Geschichte unser Feuerwehr von der Gründung bis heute:

 

Auf Anraten des königlichen Bezirksamtes Schweinfurt hatte Bürgermeister Michael Wahler durch seinen Ortsdiener Schech zur Gründungsversammlung einer freiwilligen Feuerwehr am 3.Juli.1873 in den Gasthof „Zum Goldenen Lamm“ eingeladen. Hierzu steht im noch heute erhaltenen Protokollbuch: „Und es fanden sich wirklich zum Feuerlöschwesen lusttragende Mannschaften sehr viele ein An der Spitze der hiesigen Gemeindeverwaltung mit Bgm. Michael Wahler. Bgm. Wahler versicherte, daß alles, was zur Anschaffung und Ausstattung der Feuerwehr notwendig sei, von der Gemeindekasse bestritten würde.“ Noch am selbigen Abend schrieben sich 46 Mitglieder ein. Zur Wahl der Hauptleute wurde die Wehr drei Tage später vom Bürgermeister in das Rathaus „beordert“. Die inzwischen 53 Mitglieder wählten schriftlich Andreas Josef Lenhard zum Hauptmann und Georg Wahler zum Ersatzmann, der auch das Amt des Schriftführers übernahm. Die Wahl weiterer „Gargierter“ erfolgte am 8.Juni im Rathaus wie folgt: Zum Obmann der Spritzenabteilung Michael Vögler, Ersatzmann Johann Weber. Zum Obmann der Retter-Mannschaft Johann Köhler, Ersatzmann Nikolaus Firsching. Ärztliches Personal Josef Düring und Zeugwart Johann Ströbert. Alle Gewählten haben die Wahl angenommen.

 

Bereits am 21. Juli war die erste Versammlung, welche Strafen über die Versäumnisse von Übungen festlegte. Bei einer weiteren Versammlung am 16. September wurde Kaspar Adelmann zum Kassier gewählt. Am selben Tag wurde vom Zeugwart ein noch heute vorhandenes „Requisitten et Material-Verzeichnis der Freiw. Feuerwehr“ angelegt.

 

Ferner war für jeden einzelnen der zwischenzeitlich 64 Mitglieder der Wehr eine Seite angelegt worden, auf der die Gegenstände notiert waren, die der jeweilige Feuerwehrmann gegen Haftschein erhalten hatte. Der Geldwert der gesamten Ausrüstung wurde auf 1.000 Gulden geschätzt. Zur ersten Hauptprobe am 26.April 1874 war auch der Herr Inspektor Kirchner aus Schweinfurt anwesend. Dieser lobte den Ausbildungsstand der Wehr und legte nahe, auf Grund der personellen Stärke einen Spitzenmeister zu ernennen. Als sog. „1. Untercharge“ und gleichzeitig zum Spritzenmeister wurde der Schmiedemeister Andreas Helbig ernannt.

 

Nachdem der Bayrische Staat die Landesunterstützungsklasse ins Leben gerufen wurde hatte, trat Grettstadt am 7.März 1875 dieser Kasse bei. Es entstand bei der Wehr der Brauch, jeweils im Frühjahr und Herbst eine größere Übung abzuhalten. 1882 wurde eine 10m lange Standleiter und eine vierrädrige fahrbare Handdruckspritze, die heute noch funktionstüchtig erhalten ist, von der Gemeinde angeschafft. Die Eintragungen beginnen wieder am 27.Februar 1919 mit der Wahl von Nikolaus Riegler zum Hauptmann und Frank Müller zum Ersatzhauptmann. Am 1. Juni 1924 wird eine „Massenübung“ mit den Wehren aus Gochsheim, Obereuerheim und Dürrfeld erwähnt. Zur Förderung der Kameradschaft der Wehrleute wurde in dieser Zeit auch die Abhaltung geschlossener Tanzveranstaltungen eingeführt.